Obwohl das Wechseln der Saiten auf der Westerngitarre für manche ein wenig lästig sein könnte, gibt es kein besseres Gefühl, als mit neuen, frischen Saiten zu spielen. Sie sind entscheidend für den Klang der Gitarre, und wenn sie abgenutzt sind und korrodieren, können sie auch viele Probleme verursachen, wie schlechte Intonation und Stimmstabilität.
Falls es das erste Mal ist, dass du neue Saiten für deine Westerngitarre kaufst, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, damit du die richtige Kaufentscheidung treffen kannst. Die beiden wichtigsten sind die Stärke und das Material.
Die richtige Saitenstärke
Die Saitenstärke ist im Grunde der Durchmesser der Saite und wird normalerweise in Tausendstel Zoll angegeben. Es gibt fünf wesentliche Saitenstärken für Westerngitarren: Extra Light (10er), Custom Light (11er), Light (12er), Medium (13er) und Heavy (14er).
⇒ Extra Light – .010 .014 .023 .030 .039 .047
⇒ Custom Light – .011 .015 .023 .032 .042 .052
⇒ Light – .012 .016 .025 .032 .042 .054
⇒ Medium – .013 .017 .026 .035 .045 .056
⇒ Heavy – .014 .018 .027 .039 .049 .059
Um die richtige Saitentärke für deine Gitarre auszuwählen, musst Du die Korpusform und deinen Spielstil berücksichtigen.
Für die häufigsten, Dreadnought-Gitarren sind 12er und 13er Saitenstärken die beste Wahl, da die Konstruktion des Korpus darauf ausgelegt ist, lauter zu klingen, und je dicker die Saiten sind, desto resonanter und lauter ist der Sound.
Dagegen sind kleinere Westerngitarren wie z.B. Parlor und 3/4 für dünnere Saiten ausgelegt, denn dickere Saiten können auf Dauer den Hals verbiegen und beschädigen. Deshalb ist es immer besser, 10er oder 11er Saiten aufzuziehen.
Was den Spielstil angeht, so sind zum Beispiel für Fingerstyle-Gitarristen dünnere Saiten wahrscheinlich die bessere Wahl. Das Gleiche gilt auch für Anfänger, da sie noch nicht die Kraft in den Fingern haben, und die dickeren Saiten könnten gerade am Anfang auch sehr schmerzhaft für die Finger sein.
Das Material
Westerngitarrensaiten gibt es in vielen verschiedenen Varianten, aber die beiden wesentlichen sind: Phosphor-Bronze und 80/20-Bronze.
Phosphor-Bronze-Saiten sind Bronzesaiten, denen Phosphor zugesetzt ist. Sie erzeugen einen wärmeren, tieferen Sound, der viel länger hält als normale Bronzesaiten. Aufgrund der Phosphorlegierung müssen sie nicht so häufig gewechselt werden.
80/20-Bronze-Saiten werden so genannt, weil die Legierung zu 80 % aus Kupfer und zu 20 % aus Zink besteht. Sie erzeugen einen klaren, hellen Sound und sind die am weitesten verbreitete Saitenart. Sie können aufgrund der Oxidation recht schnell altern und sollten etwa einmal im Monat gewechselt werden.
Fazit. Du solltest auf jeden Fall mit den Saitenstärken und Materialien experimentieren, bis Du diejenigen gefunden hast, die für deine Finger und deine Ohren optimal sind.